Hof auf dem Kostfeld in Ruppichteroth, Nordrhein-Westfalen
Hofbesuche mit Hund
Patenschaften für Rinder und Schafe
Auf einem Aussiedlerhof aus den 70er Jahren baute sich Quereinsteigerin Nadine mit ihrem Lebensgefährten Uwe eine Landwirtschaft auf, die aus Liebe zu Rindern die vom Aussterben bedrohte Rasse “Hinterwälder” züchtete. Da die Trennungen von Kuh und Kalb mit der Zeit nicht nur Nadine schmerzten, sondern auch die Kühe tagelang riefen, änderte das Paar ihre Haltungsform und wurde zu einem Pensionshof und Lebenshof für Rinder und Schafe.
Am Hof leben rund 30 Rinder und rund 10 Schafe, für die man Patenschaften übernehmen kann. Auch Kuhkuscheln wird angeboten.
Schon als Kind fand Nadine Schafe toll. Durch ihren Lebensgefährten Uwe, der mit seiner Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Einstellpferden führte und gelernter Forst- und Landwirt ist, fand sie als Quereinsteigerin zur Landwirtschaft. Gemeinsam stellten sie den Betrieb auf Mutterkuh um und züchteten Hinterwälder Rinder. Männliche Kälber wurden verkauft, weibliche für die Zucht behalten. Doch mit der Zeit ertrug Nadine das Rufen der Kühe nach ihren Kälbern nicht mehr. “Meine erste Kuh mussten wir nach der Geburt vom Henry einschläfern lassen, da sie schwer krank war und der Tierarzt ihr nicht mehr helfen konnte. Das Kalb Henry zog ich mit der Flasche groß und brachte es nicht über das Herz, ihn zu verkaufen.”
Eines kam zum Anderen. Nadine hörte auf, Fleisch zu essen und Milch zu konsumieren, und begann, mit Uwe den Hof zu einem Pensionshof für Ochsen umzustellen. Eigene Kälber werden nicht mehr geboren, nur noch aufgenommen.
Die Nachfrage nach Plätzen für “ausgemusterte” Rinder wurde immer größer. Aus einem Pensionshof wurde schließlich ein Lebenshof, bei dem das Miteinander von Rind, Schaf und Mensch gelebt wird. Von der gelernten Altenpflegerin sattelte Nadine zur Tierheilpraktikerin um, und auch die eigenen ehemaligen Mutterkühe fanden ihren Lebensplatz auf dem Hof. Zu den Rindern gesellten sich dann noch 11 Schafböcke, die ein Leben in Freiheit und ohne Nutzen verdient hatten.
Nadines Leitsatz “Artgerecht statt ungerecht” ist ihr Antrieb: “Kühe sind großartige Lebewesen, sie schließen enge Freundschaften mit Artgenossen, sind tolle und fürsorgliche Mütter. Die erste Berührung fällt überraschender aus, als man denkt, denn mit 39 Grad sind die Kühe um zwei Grad wärmer als Menschen. Wenn eine Kuh sich ins Strohbett legt und man sich an sie schmiegt, füllt sie sich an wie eine riesige Wärmflasche. Ich möchte Menschen diese tollen Lebewesen näher bringen.”
Am “Hof auf dem Kostfeld”, können Rinder und Schafe ein nutztierfreies Leben genießen. Beim Kuhkuscheln erleben Interessierte die Rinder hautnah und fellnah, und Kindergeburtstage auf einem Lebenshof werden zu unvergessliche Events. Unterstützen kann man den Hof auch mit Patenschaften.
© Fotos: Hof auf dem Kostfeld