“Das Tier hat ein fühlendes Herz wie du. Das Tier hat Freude und Schmerz wie du. Das Tier hat einen Hang zum Sterben wie du. Das Tier hat ein Recht zu leben wie du.”
— Peter Rosegger —
Stelle dir folgende Fragen:
Möchtest du damit aufhören, das Leben deiner Tiere frühzeitig zu beenden?
Möchtest du mit Herz und Leidenschaft Landwirt sein, ohne deine Tiere zu nutzen?
Siehst du in deinen Tieren mehr, als nur ein Lebensmittel oder einen Lebensmittelproduzenten?
Möchtest du, dass deine Tiere zu Botschafter für eine nutztierfreie Landwirtschaft werden?
Bist du bereit, neue Wege zu gehen?
Kannst du eine oder mehrere Fragen mit JA beantworten, dann lies unten unseren Leitfaden zur Hofumstellung!
VOM LANDWIRT ZUM LANDVIRT
Leitfaden zur Hofumstellung.
“Sei die Stimme derer, die nicht ‚Stopp‘ sagen können. Die Stimme derer, die nicht sagen können ‚Das tut weh‘ oder ‚Ich habe solche Angst zu sterben‘. Sei die Stimme der Tiere!”
— Miley Cyrus —
Viele Landwirte schreckt der finanzielle Aspekt und das Ungewisse davor ab, einen anderen unkonventionellen Weg zu gehen. Das Bauernsterben ist heutzutage ein großes Thema – viele wollen gar nicht mit dem Hof aufhören, den sie vielleicht übernommen haben, doch sie können ihre Arbeit in dem heutigen System, wo ein Tier mehr Ware als Lebewesen ist, nicht mehr mit reinem Herzen ausüben.
Es gibt Landwirte, die wollen auch gar nicht mit den Tieren aufhören und weiterhin den Hof und die Landwirtschaft mit allem drum und dran erhalten, denn sie lieben ihre Arbeit am Hof und in der Natur im Einklang mit den Jahreszeiten. Vielleicht fühlt sich manch einer auch verpflichtet, das Erbe weiterzuführen und für die nächste Generation zu erhalten.
Mit diesem Leitfaden möchten wir dich anregen, über einen neuen Weg nachzudenken. Vielleicht hilft er dir bei der Entscheidungsfindung, vielleicht zeigt er dir, was eine Umstellung mit sich bringen kann. Möglicherweise siehst du, wie viel Stress und Unruhe von dir abfallen können, wenn deine Nutztiere zu Haustieren werden. Oder du erkennst, dass das Gefühl nach mehr Seelenfrieden mehr bringt, als so manch Geld.
Den perfekten Weg gibt es nicht. Keine Umstellung gleicht haargenau einer anderen. Doch durch Erfahrung, Austausch und Gemeinsamkeiten können manch Situationen weniger überraschend sein, manch Erlebnisse weniger überrumpelnd.
Der Leitfaden bringt erste Inspirationen, Ideen, Anregungen. Ob es einfach wird? Nein, aber bestimmt besonders, oft schön, meist einzigartig und auf jeden Fall unvergesslich.
Erste Schritte, wenn du ein Lebenshof mit Haustieren werden willst:
✓ Schreibe eine Liste mit Dingen, die dir bei deiner aktuellen Hofführung Bauchschmerzen oder schlaflose Nächte bereiten. Zum Beispiel Kälbergeburten, Transport zum Schlachthof, Verkauf der Tiere, Abschied von liebgewonnenen Tieren, Sorge um die Erzeugerpreise für Milch, Fleisch, Eier, … Steigende Energiekosten (Kühlung, Melkanlage, Belüftung, …), steigende (Kraft-)Futterpreise (um die Leistung zu erhalten), Stier in der Herde, Besamung, …
✓ Schreibe alle Einnahmen auf, die du durch die Tiere oder deren Erzeugnisse hast – Geld durch Verkauf, Fleischerzeugnisse, Milch, spezielle Förderungen z. B. durch Vermehrung der Rasse, …
✓ Rechne nun aus, welche Kosten dir durch die Umstellung wegfallen würden. Zum Beispiel weniger Kraftfutter, weniger Strombedarf, keine Besamung / kein Stier, Arbeitszeit, …
✓ Schreibe alle Einnahmen auf, die du durch die Landwirtschaft hast, nicht durch die Tiere! Zum Beispiel: Holzwirtschaft, Förderungen, Gästezimmervermietung, …
✓ Rechne nun aus, was dir persönlich die Umstellung für dein Wohlbefinden wert ist. Was ist es dir wert, weniger Stress zu haben, weniger Zeit aufwenden zu müssen, dich nicht mehr von den Tieren verabschieden zu müssen, dir keiner Gedanken mehr um Trächtigkeit, Geburten oder Milchleistung machen zu müssen?
Schau dir nun deine Ergebnisse an. Was bleibt übrig?
✓ Überlege dir im nächsten Schritt, wie du ein anderes Standbein stärken könntest, um die “verlorenen Gelder” durch deine Ex-Nutztiere auszugleichen. Könntest du eine neue Zielgruppe für deine Gästezimmer ansprechen? Möchtest du Patenschaften vergeben? Möchtest du Kurse anbieten für den Umgang mit Bauernhoftieren? Sei kreativ! Schreibe alles auf, was dir einfällt und was für dich (und deine Familie) passen könnte. Hast du ein Hobby, dem du dann mehr Zeit widmen kannst, und mit dem du Geld verdienen kannst, z. B. Holzprodukte, schnitzen, …? Hast du Felder, die du für Lebensmittel statt für Futtermittel verwenden könntest? Möchtest du ein Feld für Menschen zur Bepflanzung anbieten? Möchtest du dich mit Permakultur oder SoLaWi beschäftigen? Denke grenzenlos!
Besprich dich mit deiner Familie oder engen Vertrauten. Sammle Ideen, Vorstellungen. Schreibe deine Gedanken auf. Schlaf drüber.
Du möchtest deine Gedanken teilen, mit jemanden sprechen oder brauchst Unterstützung?
Kontaktiere uns (Österreich) oder Hof Narr in der Schweiz oder den Verein BeVeLa in Deutschland.
Es kostet dich nichts – nur deinen Willen und deinen Mut.