“Wenn man glücklich und gesund leben kann, ohne Tiere zu verletzen, wieso sollte man es dann nicht tun?”
Pam Ahern —

VEGAN FÜR …?

Gründe für eine Hofumstellung.


“Übertriebener Fleischgenuss macht aus jeder Gesellschaft ein Massenkrankenhaus.”

Benedikt von Nursia, Begründer des Benediktinerordens, um 480 – 547

Die vegane Lebensweise kann aus folgenden Gründen entschieden werden: gesundheitliche, ökologische oder ethische. Meist findet man in einer der beiden erstgenannten Gründen einen Zugang, und dann kommt die Tierethik ganz automatisch mit dazu. Oder umgekehrt.

Jene Landwirte, die wir kennenlernen durften und die ihren Hof bereits umgestellt haben, begannen entweder zuerst ihre Ernährung zu ändern, danach folgte das Hinterfragen des Systems und der Betriebsführung. Manche fühlten sich auch nicht mehr damit wohl, ihre Tiere zum Schlachthof oder in die Mast zu verkaufen, gaben zuerst ihren Tieren das lebenslängliche Urteil und hinterfragten danach ihre Ernährungsweise.

Egal in welcher Reihenfolge: Ein Landwirt, der seine Tiere nicht mehr töten möchte, wird auch unweigerlich mit der veganen Lebensweise konfrontiert werden. Bei diesem Thema gibt es fast nur entweder-oder – frei nach dem Spruch: Ein bisschen schwanger geht nicht.

Es gibt viele Gründe, sich vegan zu ernähren und keine Nutztiere mehr zu halten – welche für jeden persönlich passen, muss man selbst rausfinden.

Hilfe bei der Entscheidungsfindung kann der Film der österreichischen Filmemacherin Nina Messinger sein, die in “HOPE FOR ALL” alle drei Säulen der veganen Lebensweise beleuchtet.

Weiterführende Links im Text auf
vegan.at – Vegane Gesellschaft Österreich


Die pflanzliche Ernährung hat gesundheitliche Vorteile.

Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass unsere sogenannten “Wohlstandkrankheiten” wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht oder Rheuma, auf unsere europäische fleischlastige Ernährung zurückzuführen ist. Gesundheitsorganisationen und Ernährungsgesellschaften weltweit sprechen sich für eine pflanzliche Ernährung aus, oder zumindest eine drastische Reduktion von tierischen Eiweiß in der Ernährung.

Hier alle Studien, Buchempfehlungen oder Berichte, die nützlich und aufklärend sind, anzuführen, würde den Rahmen sprengen. Fakt ist: Beginnt man einmal sich mit der Ernährung und den Folgen auseinanderzusetzen, wird man unweigerlich über eine Veränderung seiner Lebensweise nachdenken.

Für den allerersten Einstieg empfehlen wir diesen Artikel von PETA, der auch mit ein paar Vorurteilen aufräumt >>>

Wer Tiere liebt, der isst sie nicht.

Kaum ein Tag vergeht, an dem der Österreicher, Deutsche oder Schweizer nicht etwas vom Tier auf seinem Teller hat – ob als Fleisch, Wurst, in verarbeiteten Produkten, in Form von Zusätzen wie Milch- oder Eipulver, … Sieht man sich die Zutatenliste der Lebensmittel mal genauer an, wird man feststellen, dass mittlerweile fast überall Tiere oder Erzeugnissen von Tieren verarbeitet sind.

Dies hat auf die Tiere und die Tierhaltung immense Auswirkungen – auch in der beschaulichen Alpenrepublik Österreich. Kälber kommen auch hierzulande als Nebenprodukt der Milchindustrie zur Welt, männliche Kälber gelten oftmals als unerwünscht und viel zu viele Jungtiere reisen stunden- oder tagelang zu ihrem neuen Bestimmungsort in die Mast oder zum Schlachthof. Die Milchindustrie hat mittlerweile sogar schwerere Auswirkungen als die Fleischindustrie, denn um die Milch fließen zu lassen, braucht es jährlich Kälber – doch wohin damit?

Ähnlich schlimm sieht es bei Hühnern oder Schweinen aus. Es ist unleugbar, dass Tiere ein viel zu kurzes Dasein fristen müssen, nur um tot für ein paar Minuten dem Menschen Genuss zu verschaffen. Heutzutage muss in unseren global vernetzten deutschsprachigen Ländern niemand mehr hungern, wenn er auf tierisches Eiweiß verzichtet. Im Gegenteil, man kann dadurch Leben retten, seiner Gesundheit etwas Gutes tun und meist sogar noch seine Geldbörse schonen.

Tiere verbrauchen Ressourcen

Fakt ist, dass die fleischlastige westliche Ernährung wesentlich mehr Ressourcen (ver-)braucht als eine pflanzliche Ernährung und einen wesentlich höheren Flächenbedarf hat. Tiere, vor allem Rinder, brauchen Futter – viel Futter! Zudem werden sie meist auch noch mit notwendigen Vitaminen versorgt, die letztlich dem Menschen dienlich sind. Könnte man diesen Weg nicht abkürzen, indem man sich selbst (mehr) pflanzlich ernährt? Und sich selbst entsprechend mit Nährstoffen versorgt?

Es ist klar, dass wir in den bergigen Regionen Österreichs nicht überall nur Lebensmittel anbauen können. Es gibt einfach Gegenden, die von Rindern, Schafen oder Ziegen gut bewirtschaftet werden können. Es geht um den Ausgleich – wo kann man Lebensmittel anbauen und wo können Tiere leben? Könnten da Lebenshöfe ins Spiel kommen?

Greenpeace: “Rund 60 Prozent der Ackerflächen in Österreich werden dazu verwendet, Futtermittel anzubauen. Rechnet man auch noch das Weideland hinzu, dann werden rund 80 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Österreich zu Ernährung von Nutztieren verwendet. Und trotzdem importiert Österreich zusätzlich jährlich rund 500.000 Tonnen Soja-Futtermittel aus Übersee, für die oft wertvolle Wälder zerstört wurden.” (Spoiler: Und nein, dieses Soja ist nicht das, das die Veganer essen! Es landet im Tierfutter.)

Wenn man mit seinen Gewohnheiten und seiner Ernährung dafür sorgen kann, dass weniger Ressourcen, weniger Müll und vielleicht auch weniger Verpackungen benötigt werden, warum nicht den anderen Weg gehen?

“Meine eigenen Tiere habe ich noch nie gern gegessen – ich habe ihnen auf die Welt geholfen und sie versorgt. Geschmeckt hat mir das nie.”

— Josef von “Lebenslänglich” —