RinderWahnSinn in Gföhl, Niederösterreich

Termine für Weidebesuche

Patenschaften Rinder und Schweine

In Niederösterreich, inmitten von landwirtschaftlichen Nutzflächen für Tierfutter, liegt der Hof von Hubert. Als Landwirt führte er einen Mutterkuhbetrieb, begleitete seine Tiere zum Schlachthof und begann schließlich, umzudenken. Als Pionier gründete er einen der ersten Lebenshöfe in Österreich, der aus einer Nutztierhaltung heraus entstand.

Am Hof leben rund 30 Rinder und sechs Schweine, für die man Patenschaften übernehmen kann. Bei ausgeschriebenen Weidebesuchsterminen hat man die Gelegenheit, die tierischen Bewohner kennenzulernen.

Hubert war immer schon „bio“ – seine Kühe genossen stets Freilandhaltung und durften sich ihrer Art entsprechend von frischem Weidegras, Heu und Grassilage ernähren. Manche hatten sogar Namen. Liebevoll nannte er sie „seine Pupperl“ und begleitete sie sogar zu ihren Schlachtterminen. Er kümmerte sich um den Stier und die Fleischvermarktung, und er sorgte dafür, dass seine Rinder möglichst stressfrei leben konnten.

Nach ein paar Jahren kam „der Wahn“, wobei er sich nicht auf die Tierkrankheit, sondern auf die Zustände, die er bei Tiertransport und Schlachtung aus nächster Nähe miterleben musste, bezieht. Er war mit Vielem überhaupt nicht einverstanden, eine eigene Hofschlachtung kam für ihn aber auch nie in Frage. Er wusste keinen Ausweg aus dieser Situation, bis ihm eines Tages ein Brief ins Haus flatterte, in dem ein Lebensplatz für sechs vor der Schlachtung gerettete Schweine gesucht wurde.

So lernte er die Tierfreundin Stefanie Buchinger kennen, die gerade dabei war, diese Schweine (ihre „Mäuse“) freizukaufen. Dazu hatte sie den Verein “Happy Pigs & Friends” gegründet, um nicht nur das Leben dieser Schweine zu sichern, sondern auch eine Plattform zu schaffen, wo Menschen sogenannte „Nutztiere“ einmal als Lebewesen mit Persönlichkeiten und Charakter kennenlernen konnten.

Eines führte zum anderen, und binnen weniger Wochen stellte Hubert nicht nur seine Ernährung von „viel Fleisch“ auf „rein pflanzlich“ um, sondern auch seinen Waldviertler Hof (nahe des Stausee Ottenstein /Gföhl im niederösterreichischen Waldviertel) von „Tierzucht“ auf „Lebenshof“. Hubert konnte sich endlich erlauben, die Liebe zu seinen Tieren zu leben, und so kam der Wandel vom Wahn zum Sinn. Auf diese Weise entstand im Jahr 2014 der „Lebenshof RinderWahnSinn“.

Rund 30 „Pupperl“, sowie die sechs “Mäuse” leben auf den Weiden des Hofes. Weitere 27 Rinder sind mittlerweile auf Partnerhöfen untergebracht, weil die Weideflächen des Hofes nicht mehr ausreichen, seit alle Tiere erwachsen sind. Für die Tiere können Patenschaften übernommen werden. Im Rahmen von Weidebesuchen gibt es die Möglichkheit, sie persönlich kennenzulernen.

© Fotos: RinderWahnSinn