Lebenslänglich in Radstadt, Salzburg

Hofbesuche ohne Hund

Patenschaften für Rinder und Katzen

Urlaub am Lebenshof ohne Hund

Auf einem Hügel (einer sogenannten Schneid) gelegen, wo es laut Überlieferung früher Wildsauen gab, liegt der Sauschneidhof in Radstadt. Viele Generationen lang wurde er als Mutterkuhbetrieb geführt, 2020 folgte die Umstellung zu einem Lebenshof und das “Projekt Lebenslänglich” war geboren.

Am Hof leben hauptsächlich Rinder und (Streuner-)Katzen, man kann dort Urlaub machen und die tierischen Bewohner besuchen.

Josef ist Vollerwerbslandwirt aus Leidenschaft und führt den Hof mit seiner Frau Juliane. Beide leben seit Anfang 2020 vegan. Die Ernährungsumstellung aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen führte im April 2020 dazu, die Betriebsführung aus tierethischer Sicht zu überdenken. So kamen die beiden zum ersten Mal mit Lebenshöfen in Kontakt und wagten den Umstieg, der bis zum Herbst 2021 mit einem Stallumbau vollzogen war.

Die Beendigung des Verkaufes der Schlacht- und Mastrinder wird über Patenschaften und Spenden ausgeglichen. Zudem gibt es am Hof noch das Standbein der nachhaltigen Holzwirtschaft. Im Rahmen der bäuerlichen Privatzimmervermietung können bis zu 10 Gäste am Hof Urlaub machen.

Rund 20 Rinder leben als Botschafter und Landschaftserhalter am Hof. Den Winter verbringen sie im offenen Stall mit Auslauf und Strohliegebereichen, im Frühling und Herbst kann man sie auf der Hofweide beobachten und im Sommer genießen sie ihr Leben auf einer 250 ha großen Alm auf 1.700 bis 2.100 m Seehöhe in den Radstädter Tauern.

Um Wissenswertes über die Tiernutzung und deren Ressourcenverbrauch sowie über die vegane Ernährung an Interessierte vermitteln zu können, gibt es am Hof eine Hütte mit vielen Informationen – den sogenannten Lebensraum. Besucher können von Herbst bis zum Frühling die Rinder am Hof beobachten. Dafür gibt es eine Aussichtsplattform mit Blick zum Auslauf und einen ausgewiesenen Bereich im Stall.

In den Sommermonaten ist ein Besuch nur bei den wöchentlichen “Almchecks” nach Absprache mit den Hofbesitzern möglich, denn dort auf der Alm befinden sich die Rinder bis zu drei Monate lang und genießen ihre Sommerfrische in ihrem Territorium. Ein alleiniger Besuch inmitten der Herde ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich!

Bei den tierischen Botschaftern von “Lebenslänglich” erfährt man nicht nur, dass Rinder außergewöhnlich sozial sind, dass sie ihren Nachwuchs lieben und sie alle einen eigenen Charakter und ihre Vorlieben haben. Man spürt auch, dass Rinder Ruhe schenken, ganz im Vertrauen sind und nicht nachtragen. Im Gegenteil: Sie sind dankbar, wenn sie einfach nur ihre Ruhe haben und Rind sein dürfen – mit gemütlichen Liegeplätzen und ausreichend Futter und Zeit, um ihr “nutzloses” Leben als Haustier zu genießen.

© Fotos: Projekt Lebenslänglich, A. Aderhold