Wir haben bereits umgestellt …

Isabella von “Happy Highlands”:

“Als ich bei der Geburt des ersten Kälbchens im Jänner 2021 dabei war, hab ich schnell gemerkt, dass ich es nicht übers Herz bringen würde, Limero zum Schlachter zu bringen. Die Tiere täglich zu versorgen, ohne eine Beziehung aufzubauen, war unmöglich für mich. Und auch in Wolfgang wuchs der Wunsch nach Veränderung, denn das Schlachten war für ihn schon immer sehr unangenehm. Als der Entschluss zu Veränderungen am Hof feststand und die ersten Paten gefunden waren, wuchs die Zuversicht in das “neue Modell Lebenshof”. Die ersten Monate waren vor allem aufgrund der Kritik aus dem direkten Umfeld nicht ganz einfach, und das Jahr 2022 war in Summe ein sehr intensives. Neben der Umstellung zum Lebenshof, kamen noch eine Haussanierung, eine große Straßenbaustelle am Hof, meine Schwangerschaft, das Gründungsfest von Happy Highlands und zwei Kinderferienwochen dazu. Nicht nur einmal fragten wir uns, ob wir uns nicht zu viele Projekte auf einmal vorgenommen hatten. Das Management eines Lebenshofs mit den Paten und der Präsenz auf den sozialen Medien beansprucht einiges an Zeit. TransFARMation ist ein großer Schritt, aber wir bereuen ihn keineswegs. Wir konnten bereits im ersten Jahr alle Ausgaben gut decken und haben durch die sozialen Medien und die Patenschaften viele neue bereichernde Bekanntschaften und Freundschaften knüpfen können. Veränderung ist immer mit Aufwand und auch oft mit Widerstand verbunden. Wir sind dennoch froh, den Schritt gewagt zu haben, da es sich für uns so einfach richtig anfühlt. Limero und die anderen Rinder stimmen hier mit Sicherheit zu.”

Josef und Juliane von “Lebenslänglich”:

“Als wir im Jänner 2020 unsere Ernährung aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen umgestellt haben, dachten wir im Traum nicht daran, wo uns das noch hinführen wird. Wir, als totale Fleischtiger die täglich Fleisch aßen, wurden quasi über Nacht zu Vegetariern mit dem Ziel, komplett vegan zu werden. Zwei Monate später im April begann die ‘Kälbersaison’. Die Mutterkuhhaltung passte nicht mehr zu unserem Lebenskonzept, doch aufgeben war keine Option. Zu gern war Josef Landwirt und führte die Hofarbeiten gerne aus. Dann hörten wir zum ersten Mal von Lebenshöfen, hatten Kontakt mit ‘Hof Narr’ und ‘RinderWahnSinn’ und wussten: ‘Das machen wir!’ Innerhalb weniger Tage stellten wir das Konzept von ‘Projekt Lebenslänglich’ auf die Beine, fanden erste Paten und merkten, wie gut uns diese Entscheidung tat und bis heute tut. Wir bereuen nichts!”

Katharina von “Kuh & Du”:

“Als ich wusste, dass ich einen eigenen Lebenshof gründen möchte, begann eine Zeit der Veränderungen und viele Steine lagen im Weg. Ich war plötzlich mit landwirtschaftlichen Gesetzen, Begriffen und Tabus konfrontiert. Gefühlt Tag und Nacht dachte ich über die Finanzierung nach, hatte mein Handy am Ohr und hörte wieder einmal ‘einen Moment bitte, sie werden verbunden’ und redete mit meinem Mann die Fakten rauf und runter. Unsere Ausgangsbasis war eine eigene Biolandwirtschaft mit bereits vorhandenen landwirtschaftlichen Geräten. Einen Stall hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Die Chance ergab sich erst, als wir die Möglichkeit hatten, den benachbarten Rinderstall und die dazugehörigen Flächen zu pachten. Schrittweise ergab eins das andere, und so gründete ich unseren gemeinnützigen Verein ‘Kuh & Du’. Unsere Entstehung mag für viele hier wie ein logischer einfacher Weg klingen, aber das war und ist es nicht. Hinter den Kulissen ist viel lebenskünstlerisches Geschick, Engagement und sozialer Zusammenhalt im Spiel. Mut entsteht im Kopf und gepaart mit Überzeugung und hilfsbereiten Menschen ist das der perfekte Anfang für ein Herzensprojekt – für MEIN Herzensprojekt.”

Elisabeth und Andreas von “Hof-Sonnenweide”:

“Gloria und Mariechen kamen 2013 als ausgewachsene Schweinchen zu uns. Von Beginn weg faszinierten uns die klugen und sensiblen Tiere. Damals waren wir noch echte Fleischtiger, doch der tägliche Kontakt mit den beiden Schweinen, die Seite an Seite mit unseren Hofhunden in der Sonne lagen, ließ uns schnell umdenken. Wir stellten unsere Ernährung auf vegetarisch um, wenige Wochen später auf rein vegane Lebensweise. Gleichzeitig wuchs unser Lebenshof immer mehr. Bald war klar, dass wir den Tierbestand nicht mehr privat finanzieren konnten. So gründeten wir im Herbst 2019 den Verein ‘Hof-Sonnenweide. Verein zur Steigerung der Wertschätzung von Natur und Tierwelt’. Seitdem können wir sämtliche laufenden Ausgaben für die Tiere über Patenschaften und Spenden finanzieren und die Resonanz in der Umgebung war vom ersten Tag weg positiv. Die Medien haben regional und überregional begeistert berichtet, uns bei der Verbreitung sehr geholfen, und tun das auch weiterhin laufend. Warum? Weil es kaum noch Plätze gibt, wo Eltern ihren Kindern zeigen können wie ein Schwein, eine Pute oder ein Schaf aussieht. Privatpersonen, Vereine, Schulen, Kindergärten, soziale Organisationen melden sich laufend bei uns, weil sie uns besuchen wollen, was natürlich unsere zeitlichen und organisatorischen Kapazitäten sprengt. Zur Frage: ‘Gibt es noch Potenzial für weitere Lebenshöfe?’ Klare Antwort: Absolut! Wir können jedem Landwirt der seine Tiere liebt nur empfehlen sich mit diesem Thema zu beschäftigen.”