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Seid ihr nicht ein bisschen extrem? Leben und leben lassen, oder? Das kann doch wohl jeder selbst entscheiden!

“Leben und leben lassen” – mit dieser Aussage ist man ganz knapp dran, es zu verstehen. Menschen können für sich selbst entscheiden – und sie nehmen sich das Recht, für die Tiere zu entscheiden. Die Tiere haben keine Wahl. Niemand fragt sie, ob sie denn gerne für uns als junges Tier sterben. Oder ob sie gerne auf ihr Kind verzichten, das sie monatelang im Bauch gespürt haben. Oder ob sie gerne im dunklen Stall oder lieber auf der grünen Wiese mit der Sonne am Rücken stehen.

Wer nach dem Motto “Leben und leben lassen” lebt, der kann fast nur als Veganer leben ^^

Leben all eure LandVirte vegan?

Es kommt drauf an, ob jemand zuerst den Hof auf Lebenshof umgestellt hat, weil er/sie es einfach nicht mehr wollte, dass seine/ihre Tiere sterben müssen. Da folgt die Umstellung der Ernährung meist danach im Laufe der Zeit automatisch – man wird zuerst vegetarisch, dann nach und nach vegan. Andere Landwirte haben zuerst die Ernährung umgestellt und danach die Hofführung. Jeder hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Beweggründe.

Die Landwirte, die hier präsentiert werden, hinterfragen das System der Nutztierhaltung, ihre Ernährungsweise und ihre Lebensform. Bei manchen dauert der Umstieg etwas länger, andere machen es von jetzt auf gleich und ziehen es konsequent durch. Alle gemeinsam wollen aber eines: SO WIE BISHER nicht mehr weitermachen und Dinge verändern. Wer sind wir, dass wir Menschen deshalb verurteilen, weil es in den eigenen Augen vielleicht zu langsam geht? Wer perfekt ist, der werfe den ersten Stein!

Den Kühen in Österreich geht es doch eh gut. Warum was daran ändern?

Meist hat man das idyllische Bild vor Augen, das man durch Werbungen oder Milchpackungen vermittelt bekommt – die zufriedene Kuh auf der grünen Wiese mit den Bergen im Hintergrund. Im Westen Österreichs mag dieses Bild zumindest in den Sommermonaten noch zutreffen. Je flacher die Gegend ist, desto weniger Kuhweiden wird man jedoch entdecken. In Ober- oder Niederösterreich zum Beispiel sieht man zwar viele Ställe und die ebenen Flächen würden sich ideal für Tiere als Weiden anbieten, doch stattdessen werden die Flächen Großteils für Futtermittel verwendet und die Tiere stehen ganzjährig im Stall. Kleine Bauern verschwinden immer mehr, stattdessen geht es um Leistung und Effizienz und darum, möglichst viele Tiere in Ställen auf einfache Weise halten zu können.

Wieso kritisiert ihr das System der Nutztierhaltung?

Die Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten extrem gewandelt – effizienter, größer, weiter, … zugleich aber kostensparender scheint die Devise zu sein. Wer kann, vergrößert seinen Stall und produziert noch mehr, wer nicht, der hört auf. Wer mehr Tiere hat, braucht aber auch mehr Futter, bekommt mehr Kälber, hat mehr Mist/Gülle/Jauche – ein Ungleichgewicht entsteht. Nur durch die Tiere könnte kein Hof überleben, denn das große Auffangnetz der Betriebe sind EU-Förderungen. Zugleich isst die westliche Gesellschaft immer mehr tierische Produkte; der Konsum steigt, die Lebensqualität der Tiere sinkt, Transportwege werden länger.

Wir kritisieren, wie sich die Landwirtschaft entwickelt hat und sich wahrscheinlich sogar noch weiter entwickeln wird, wenn es nicht langsam ein Umdenken bei der Ernährungsgewohnheit und bei der Tierhaltung gibt.

Wie kommt man auf die Idee, mit der Nutztierhaltung aufzuhören?

Jeder LandVirt hat unterschiedliche Beweggründe. Meist kommt es daher, weil sie mit der aktuellen Situation, dem Leistungsdruck und den Abschieden der Tiere unglücklich waren. So, wie es Landwirte gibt, die dann auf Alpakas umstellen oder die Flächen verpachten, gibt es eben auch welche, die ihren landwirtschaftlichen Betrieb gerne fortführen und in einem Lebenshof die perfekte Lösung finden – die Vermehrung wird gestoppt, geliebte Tiere dürfen ihren Lebensabend am Hof genießen und man braucht sich über Besamung, Geburten oder Leistung der Tiere keine Gedanken mehr zu machen.

Wie soll man sich sowas leisten, wenn kein Geld durch die Tiere reinkommt?

Gegenfrage: WIE VIEL Geld kam denn durch die Tiere tatsächlich herein? Würde man sich nicht auch einiges sparen, wenn man keine Melkanlage mehr betreiben muss, weniger Tiere zu versorgen hat, nicht mehr so viel auf Leistung füttern muss? Was bleibt denn tatsächlich übrig, wenn man auch die Arbeitszeit abzieht?

Unter dem Menüpunkt “Leitfaden zur Hofumstellung” sprechen wir genau dieses Thema an und zeigen auf, wie man das “verlorene Geld” ausgleichen könnte. (Die bisherigen EU-Förderungen bleiben auch nach dem Umstieg erhalten.)

Wie reagieren andere Landwirte auf die Entscheidung?

Die schlechte Nachricht vorweg: Meist sehr negativ. Viele können die Entscheidung nicht nachvollziehen oder fühlen sich persönlich kritisiert. Man braucht ein dickes Fell und gute Argumente, wenn man diesen Weg geht.

Die gute Nachricht: Geredet wird meist hintenrum, direkt ins Gesicht sagt einem kaum jemand seine Meinung, denn das traut sich dann eh wieder keiner. Große Diskussionen oder Streitereien bleiben meist aus.

Oft hilft es, einfach nur auf sich bezogen zu argumentieren: “ICH wollte dies nicht mehr … ICH wollte xy ändern …”, denn dann erklärt man einfach nur seinen Standpunkt und seine Sichtweise, warum man etwas anders machen möchte. Was ungemein hilft, ist der Austausch mit Gleichgesinnten!

Ohne Fleisch erreicht doch kein Landwirt die körperlichen Voraussetzungen, um wirklich arbeiten zu können. Wie soll das gehen?

Wenn wir dieses Argument hören, müssen wir soooo lachen, denn es ist absurd. “Früher”, bis noch vor wenigen Jahrzehnten, gab es wesentlich mehr körperliche Arbeiten auf den Höfen, und da aß man Fleisch nur an besonderen Feiertagen. Hunderte Jahre lang bestand die karge Kost auf Bauernhöfen meist aus Getreide, Gemüse und Fett. Und die Männer mussten wesentlich mehr Stunden als heutzutage kräftig arbeiten – auf den Feldern oder im Wald bei der Holzarbeit. Also ja, es geht auch vegan! Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Eiweißanteil – idealerweise mit Vollkorngetreide kombiniert – die heutzutage viel leichter erreicht werden kann als damals.

Einige “unserer” LandVirte arbeiten mit veganer Ernährung schwer körperlich, auch im Wald bei der Holzarbeit. Es geht definitiv!

Hat man da nicht voll die Mangelerscheinungen?

Nicht, wenn man sich mit seiner gesunden Ernährung auseinandersetzt. Viele omnivor lebende Menschen haben Nährstoffmängel, da sie sich über eine ausgewogene Ernährung kaum Gedanken machen, 40 % der omnivoren Erwachsenen sind übergewichtig. Jemand, der vegan lebt, macht sich über seine Gesundheit und Ernährung wesentlich mehr Gedanken und lebt meist dadurch gesünder. Es gibt zwar kritische Nährstoffe, zum Beispiel Vitamin B12, doch diese kann man je nach Ernährungsweise und Lebensumstände gut abdecken.

Einen Artikel zu diesem Thema findest du hier >>>

Milch und Fleisch liefern so viele wichtige Nährstoffe! Ist das nicht viel natürlicher?

Durch die starke landwirtschaftliche Nutzung sind viele Böden in Europa, ja auch im “beschaulichen Österreich”, nährstoffarm. Wer sich mit dieser Thematik beschäftigt, wird feststellen, dass man ohnehin seine Lebensmittel anreichern soll, um den Bedarf ausreichend zu decken (z. B. mit Selen oder Jod). Aktuell macht dies die Lebensmittelindustrie für uns (Gerne mal Zutatenliste von Nahrungsmitteln anschauen!) oder die Landwirte, denn jeder Landwirt gibt über Kraftfutter oder Lecksteine auch Nährstoffe und Vitamine an seine Tiere, sonst würden sie diese ja gar nicht im Fleisch oder in der Milch den Konsumenten “weitergeben” können. Kälber, die mit Milchpulver versorgt werden (also fast alle Kälber, denn Milchpulver ist meist günstiger als die “richtige Milch”), bekommen die Nährstoffe und Vitamine über dieses Pulver. Auch Sojaproteinkonzentrat findet sich in den meisten Milchaustauschern – Herkunft des Sojas unbekannt, aber bestimmt möglichst billig irgendwo ganz weit weg produziert. “Natürlich” ist bei den Tieren schon lange nichts mehr und somit auch nicht an der Ernährung eines omnivor lebenden Menschen. Wäre es da nicht viel besser, seine Nährstoffe selbstbestimmt abzudecken, mit Nahrungsergänzungen, deren Herkunft und Qualität man selbst auswählen kann?

Wieso wollt ihr die Nutztierhaltung abschaffen? Dann gibt es doch nur noch triste Felder mit Soja?

Die Nutztierhaltung wird nie abgeschafft werden, das ist nicht möglich. Es würde reichen, wenn die Ernährungsgewohnheit der Menschen sich wieder auf weniger tierische Produkte beschränken würde und Landwirte nur den eigenen Landflächen entsprechend Tiere halten würden. Die Waage gehört wieder mehr ins Gleichgewicht und die Ressourcen wieder besser verteilt. Auf der Erde werden aktuell rund 90 Milliarden Nutztiere ernährt, aber wir schaffen es nicht, dass 9 Milliarden Menschen ausreichend ohne Hunger versorgt sind? Da stimmt doch was nicht!

Übrigens: Würden die bestehenden Ackerflächen in Österreich statt für Tierfutter für Lebensmittel verwendet werden, könnten wir wesentlich mehr Menschen versorgen als jetzt, denn durch den Umweg über die Tiere gehen unzählige Kalorien verloren.

Vegan.at: “(…) Die vegane Ernährung würde zudem weniger Anbaufläche wie sie im Jahr 2000 zur Verfügung stand, benötigen, bzw. nur rund die Hälfte der von den fleischlastigen Ernährungsformen verbrauchten Landfläche, bei gleicher kalorischer Versorgung. (…)”

Aber wenn ich nur wenig Fleisch esse, dafür von glücklichen Tieren vom Bauern nebenan, das ist doch eigentlich eh okay?

Wenn es um vegane Ernährung geht, betonen eigenartigerweise fast alle Menschen, mit denen man spricht, dass man eh nur Bio-Fleisch von “glücklichen Tieren” esse. Wie kann es dann sein, dass nur 6,2 % von Fleisch und Geflügel und 4 % bei Wurst und Schinken in Österreich tatsächlich bio sind? (Quelle AMA) Und sterben glückliche Tiere lieber als welche, die qualvoll in Massentierställen gehalten werden, die kein Tageslicht sehen oder nur Spaltenböden unter sich haben, statt Gras und dickes Stroh? Wäre nicht das arme unglückliche Tier froher, wenn sein Leben ein rasches Ende hätte? Und hätte nicht gerade das glückliche Tier mehr Freude, wenn es weiterhin sein glückliches Leben leben könnte?

Rinder, die als Haustiere auf Lebenshöfen leben dürfen, sind auch glücklich. Sie werden nicht genutzt, haben Platz, frische Luft und Sonne. Sie erfreuen sich an jedem Tag, an dem sie leben dürfen. Ist es nicht irgendwie eigenartig, zu sagen, “ich esse nur Fleisch von glücklichen Tieren”?

Was macht ihr mit alten Tieren?

Tiere auf Lebenshöfen werden versorgt, bis sie auf natürliche Weise sterben. Dies kann entweder aufgrund von Altersschwäche, Krankheit oder Verletzung passieren. Gibt es eine Chance auf Genesung, wird der Tierarzt für eine Behandlung gerufen. Ist es besser, das Tier zu erlösen, weil es zu schwer verletzt oder krank ist, dann wird es eingeschläfert. Je nach Tiergröße muss es dann von der Tierkörperverwertung abgeholt werden.

Wenn ihr keine Tiere mehr vermehrt, habt ihr nach ein paar Jahren dann keine Tiere mehr?

Definitiv nein! Die Lebenserwartung von Tieren ist wesentlich länger, als uns die Tierindustrie weismachen möchte. Hühner werden in der Regel nach einem Jahr geschlachtet, können aber 5-8 Jahre alt werden. Rinder werden als Nutztier kaum älter als 8-10 Jahre, natürliche Lebenserwartung liegt bei 20-25 Jahren. Also, selbst wenn die Tiere dann an Altersschwäche sterben sollten, wird es Jahre dauern, bis es dann tatsächlich keine Tiere mehr am Hof geben würde.

Und wenn dann ein Tier stirbt? So lange es die Nutztierhaltung gibt, könnte man täglich dutzende Tiere retten und aufnehmen. Wird ein Platz auf einem Lebenshof tatsächlich frei, könnte er rasch wieder nachbesetzt werden.

Sterben dann die Nutztiere aus? Macht ihr euch da keine Gedanken darüber?

Die klassischen Nutztiere sind hochgezüchtete Tiere, die es in freier Wildbahn so nie geben würde. Sie werden massenhaft gezüchtet und getötet, verdrängen Tiere in der freien Wildbahn, sorgen dafür, dass Seuchen entstehen und sich rasch verbreiten können, und sind verantwortlich für eine immense Belastung von Grundwasser und Böden durch die massenhaften Exkremente. Zudem verdrängen und gefährden Monokulturen für den Anbau von Futtermittel natürliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

Aktuell haben wir das größte Artensterben seit den Dinosauriern, eben WEIL es die die Nutztierhaltung und so viel Umweltzerstörung und Flächenerschließung gibt. WENN man sich also um das Aussterben von Tieren Gedanken macht, dann sollte man sofort vegan leben, um das Aussterben von Wildtieren und der Zerstörung der natürlichen Lebensräume nicht noch mehr voranzutreiben.

Weiterführender Artikel >>>

Wie alt wird so eine Kuh eigentlich?

In der Nutztierhaltung: Männliche Kälber / Mastrinder bis zu drei Jahre; Milchkühe vier bis sechs, manchmal acht Jahre (je nach Leistung); Mutterkühe sechs bis acht Jahre (je nach Fruchtbarkeit), Stiere, die zum Besamen eingesetzt werden durchschnittlich vier Jahre. Älter als zehn Jahre wird ein Rind in der “normalen” Landwirtschaft selten.

Natürliche Lebenserwartung eines Rindes: 20-25 Jahre. (Aufgrund der starken Züchtungen verringert sich die Lebenserwartung, weil meist im Alter Beschwerden oder Probleme mit Gelenken oder ähnliches auftreten.)

Was kostet eine Kuh im Monat?

Je nach Hofführung (Futter zukaufen / selbst produzieren, Maschineneinsatz, Lage, …) können die Kosten variieren. Eine ähnliche Kostenaufstellung findet man bei Pferden, da liegen die monatlichen Einstellgebühren bei 300 bis 500 Euro inkl. Futter.

Bei Rindern kann man geschätzt von 200 – 300 Euro ausgehen. Das ist bei jedem Landwirt jedoch individuell zu betrachten und kommt auch auf die EU-Förderungen an, die der Landwirt erhält.

Ist es nicht Abzocke, Patenschaften zu vergeben und für Nichts Geld zu nehmen?

Die meisten Menschen geben Geld dafür aus, dass Tiere genutzt und/oder getötet werden, um einen kurzen Genuss zu bekommen.

Andere Menschen geben Geld dafür aus, dass Tiere NICHT genutzt und/oder getötet werden. Dafür erfreuen sie sich an den Tieren, erfahren über deren Leben und Vorlieben, lernen es vielleicht sogar persönlich kennen und wissen einfach, dass sie etwas Gutes tun.

Ob das jetzt NICHTS ist, wofür man Geld verlangt, mag jeder für sich entscheiden.

Geben Kühe nicht sowieso Milch?

Eine Kuh (oder jedes beliebige andere säugende Lebewesen) gibt ab dem Zeitpunkt der Geburt Milch. (Das ist wie bei einer Frau. Beginnt das Kind mit der Beikost und nimmt selbst immer mehr Nahrung zu sich, dann wird der Milchfluss weniger, bis er komplett versiegt.)

Ist das Jungtier alt genug, dann wird die Milch weniger und versiegt schließlich. Um in der landwirtschaftlichen Nutzung den Milchfluss hoch zu halten, wird das Tier jährlich befruchtet. Eine Kuh trägt also neun Monate ihr Kalb aus, bringt es zur Welt und hat den Milcheinschuss, das Kalb kommt weg, der Mensch nutzt die Milch dann etwa zehn Monate. Währenddessen ist die Kuh zum nächsten Kalb trächtig und bekommt nach rund zwei Monaten “Trockenphase” dann das Kalb. Der Kreislauf beginnt erneut, bis sie mit vier bis acht Jahren so ausgelaugt ist, dass sie “aussortiert” wird.

Also nein, eine Kuh gibt nicht sowieso Milch, sondern weil sie ein Muttertier ist.

Was macht ihr mit der Milch, wenn ihr sie nicht mehr selber trinkt oder verkauft?

Die Muttermilch eines Lebewesens ist für das entsprechende (Tier-)Kind gedacht. Trinkt es, fließt die Milch. Trinkt es nicht mehr, hört der Milchfluss auf. Es gibt also von Natur aus keine Milch “die übrig ist”. Demnach gibt es auf Lebenshöfen keine zu trinken oder zu verkaufen.

Manche Lebenshöfe produzieren stattdessen Pflanzendrinks aus Hafer, Soja oder ähnlichen Pflanzen. Das ist die einzige “Milch” die man auf Lebenshöfen finden wird.

Was macht ihr mit den Eiern der Hühner?

Landwirte in der Umstellung von vegetarisch auf vegan nutzen zum Teil die vorhandenen Eier, so lange die Hühner sie legen. Mit dem Alter der Hühner nimmt jedoch auch die Legeleistung ab. Vegane Landwirte gehen meist dazu über, die Eier an die Hühner zurückzufüttern, damit sie die Nährstoffe, die sie ins Ei stecken, wieder aufnehmen können.

Warum esst ihr nicht die Eier, wenn sie sowieso da sind?

Vegan lebende Menschen essen nichts, was von Tieren stammt, also auch keine Eier. Wenn man sich verdeutlicht, was Eier eigentlich sind (Eisprung eines Lebewesens) und wo es herauskommt (Kloake = gleicher “Ausgang” wie Kot, Urin), dann vergeht einem meist das Ei an sich. Wenn es um den Geschmack geht, dann gibt es mittlerweile genug Alternativen, ebenso zum Backen oder Kochen.

Die Eiproduktion hat außerdem dazu geführt, dass Hennen auf immer mehr Legeleistung gezüchtet werden. Es ist absolut nicht natürlich, dass ein Huhn jeden Tag ein Ei legt, und es geht auf Kosten der Gesundheit des Tieres. So lange Menschen Eier essen (egal ob in gekauften Lebensmitteln verarbeitet, als Frühstücksei oder vom “ausgemusterten Huhn im eigenen Garten”), wird die Nachfrage nach Legehennen bestehen und die Qual der Tiere vorhanden sein.

Sind eigene Hühner im Garten eine Alternative?

Wenn das Huhn denn tatsächlich bis zu seinem natürlichen Lebensende leben darf und man ansonsten komplett auf Eier verzichtet, dann könnte es eine Alternative sein. Meist ist es jedoch so, dass, wenn die Legeleistung nachlässt, die Hühner als Suppenhuhn getötet werden und neue Tiere “gerettet” werden. So hält man den Bedarf weiterhin aufrecht. Außerdem unterstützt man, wenn man nicht explizit auf jegliche Eier in (verarbeiteten) Lebensmittel verzichtet, auch weiterhin das System.

Ist den Rindern langweilig, wenn sie nicht mehr genutzt werden?

Nein, im Gegenteil! Mit der Umstellung ändert sich oft auch der Umgang mit den Tieren – man gönnt ihnen vielleicht Extras wie eine elektrische Kuhbürste oder extra dicke Strohliegeflächen. Man sorgt sich mehr um das Wohlbefinden und nimmt sich auf andere Weise Zeit für die Tiere. Dadurch wirken sie absolut entspannt und ausgeglichen. Es gibt keinen Stress, kein “du musst”, sondern nur noch das “nutzlose” Leben im positiven Sinne.

Ist es nicht grausam, die Kühe nicht mehr fortzupflanzen? Vielleicht wollen sie ja ein Kälbchen?

Anders herum gefragt: Ist es nicht grausam, den Kühen ungefragt jedes Jahr eine Trächtigkeit aufzuzwingen? Ihnen jährlich ihr geliebtes Kalb wegzunehmen? Wäre es nicht schöner, ihnen ihr letztes Kalb zu lassen und ihnen ein Leben als Haustier statt als Nutztier zu gönnen?

Kühe, die mit ihren Kälbern fortan auf einem Lebenshof leben dürfen, haben eine unglaublich große und innige Bindung, selbst wenn das “Kalb” zwei Jahre oder noch älter ist. Sie sind meist in unmittelbarer Nähe des anderen und wirken absolut zufrieden.

In diesem Zusammenhang ist es übrigens interessant, dass sich bei Rindern DARÜBER Gedanken gemacht wird, es bei Katzen, Hunden, Pferden, Kaninchen, … scheinbar aber okay ist, sie meist ohne Nachwuchs zu halten oder gleich zu kastrieren. Irgendwie eine verkehrte Welt!

Füttert ihr die Hofkatzen vegan?

Vegane Ernährung bei Katzen ist ein vieldiskutiertes Thema. Während es bei Hunden absolut kein Problem ist, sie vegan zu ernähren, und es für ihre Gesundheit sogar sehr förderlich ist, können Katzen als Carnivore, wie sie von Natur aus sind, nicht vegan ernährt werden.

Manche Menschen füttern ihre Katzen mit speziellem veganen Katzenfutter, wenn die Katzen Freigänger sind und selbst Kleintiere wie Mäuse fangen können, um ihren Fleischbedarf abzudecken, doch grundsätzlich wird von einer rein veganen Ernährung abgeraten. Wie es letztendlich jeder Hof selber regelt (Billigfutter aus Fleischabfällen, hochwertiges Futter mit mehr Fleisch, Reste vom Metzger, …) bleibt jedem selbst überlassen.

Sollten die Hofkatzen auf einem Lebenshof denn nicht auch kastriert werden?

Da in Österreich ohnehin für ALLE Katzen, die Freigänger sind, eine Kastrationspflicht herrscht, stellt sich die Frage gar nicht. Als Veganer und LandVirt ist diese Regelung sehr zu begrüßen, da es einfach zu viele Katzen gibt und die Tierheime zum Bersten voll sind.

Auf Lebenshöfen gibt es keine bewusste Vermehrung mehr (“Unfälle” können, wenn auch sehr selten, mal passieren), und dies gilt für Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, … ebenso wie für Hühner, Katzen oder Hunde. Nur so kann gewährleistet werden, dass nicht noch mehr Tiere produziert werden und das System überlasten.